Corona-Krise: Gastgewerbe braucht eigenes Rettungspaket

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Hoteliers und Gastronomen in Nordrhein-Westfalen fordern die Erweiterung der Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Krise um ein Rettungspaket und Steuererleichterungen +++ Drei Vierteln der Unternehmer reichen die Maßnahmen nicht aus +++ Anerkennung für schnelle und unbürokratische Unterstützung durch Kurzarbeitergeld und erste Soforthilfen +++ Schuldenberg nach „Restart“ verhindern +++ DEHOGA befürwortet gestaffelte Erhöhung des Kurzarbeitergeldes

Die Lage im Gastgewerbe während der andauernden Corona-Krise bleibt verheerend, auch wenn Liefer- und Abholservices für gastronomische Angebote weiterhin möglich und Beherbergungsbetriebe für Geschäftsreisende noch geöffnet sind. „Wir verzeichnen in Restaurants, Cafés, Kneipen, Gaststätten, bei Catering-Unternehmen sowie Hotels und Pensionen weiterhin Umsatzausfälle nahe bei 100 Prozent. Liefer- und Abholservices in der Gastronomie können ein bisschen Linderung verschaffen, wirtschaftlich wie psychologisch, aber sie können das Grundproblem der Null-Umsätze nicht lösen. Genauso wie der nicht existente Geschäftsreiseverkehr“, beschreibt Bernd Niemeier, Präsident des DEHOGA Nordrhein-Westfalen die Situation der Branche zwischen Rhein und Weser.

Bei einer bundesweiten DEHOGA-Umfrage, an der sich auch rund 1.350 Gastronomen und Hoteliers aus Nordrhein-Westfalen beteiligt hatten, hatten drei Viertel dann auch angegeben, dass die bisherigen staatlichen Maßnahmen nicht ausreichen würden, um die einzelnen Betriebe, aber auch die gesamte Struktur der gastgewerblichen Landschaft in Nordrhein-Westfalen zu erhalten. Die Branche fordert vielmehr weitere Unterstützung durch den Staat. „Wir sehen die enormen Anstrengungen unseres Staates und sind dankbar für die schnellen Hilfen in Form von Kurzarbeitergeld, Soforthilfen und Stundungsregelungen. Auch dass jetzt, wie von uns gefordert, die Kreditprogramme für Betriebe mit mehr als 50 Beschäftigten ausgeweitet wurden, war gut und notwendig. Aber wir brauchen trotzdem ein eigenes Rettungspaket für die Branche mit mehr Soforthilfen und Steuererleichterungen, zum Beispiel den reduzierten Mehrwertsteuersatz für Essen, um nach der Öffnung überhaupt wieder Fuß zu fassen. In der Branche geht zudem die Angst um, nach dem „künstlichen Koma“ der Krise mit einem riesigen Schuldenberg wieder „aufzuwachen“, der nicht zurückgezahlt werden kann“, erklärt Bernd Niemeier die Stimmung in der Branche und begrüßt parteiübergreifende Initiativen, die sich für eine (temporäre) Reduzierung stark machen.

Der DEHOGA Nordrhein-Westfalen weist noch auf ein zusätzliches Problem der Branche hin. „Wir waren die Ersten, die von Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung betroffen waren und werden wahrscheinlich zu den Letzten gehören, die aus dem Locked-Down entlassen werden“, befürchtet Bernd Niemeier, was eine Vertiefung der Probleme zur Folge hätte.

Um die Liquiditätsplanung nicht weiter „herauszufordern“ appelliert der DEHOGA zudem an die Arbeitsagenturen, die Auszahlung des Kurzarbeitergeldes für März spätestens vor der nächsten Lohn- und Gehaltsabrechnung im April auszuzahlen. Forderungen nach einer gestaffelten Erhöhung des Kurzarbeitergeldes begrüßt der DEHOGA Nordrhein-Westfalen ebenfalls. „In Dienstleistungsbranchen wie dem Gastgewerbe mit grundsätzlich niedrigeren Löhnen als in der Industrie wäre eine gezielte staatliche Aufstockung des Kurzarbeitergeldes für Beschäftigte eine wichtige Hilfe“, so Bernd Niemeier abschließend.

Ansprechpartner: Thorsten Hellwig, Fon 02131 7518-140, hellwig@dehoga-nrw.de