Künstliche Intelligenz (KI) verändert die Arbeitswelt – auch in Gastronomie und Hotellerie. Von automatisierter Preisgestaltung über Chatbots bis hin zu intelligentem Personalmanagement: KI bietet viele Möglichkeiten, Prozesse zu optimieren und Gästeerlebnisse zu verbessern.
Diese Seite bietet Ihnen einen praxisnahen Einstieg in das Thema KI – speziell zugeschnitten auf die Bedürfnisse des Gastgewerbes in NRW.
Wie andere Branchen steht auch unsere Branche, das Gastgewerbe, vor einem digitalen Wendepunkt. Künstliche Intelligenz (KI) ist längst kein Zukunftsthema mehr – sie ist Realität und bietet enorme Chancen für Gastronom:innen, Hoteliers und ihre Teams. Von der Automatisierung alltäglicher Abläufe über die Optimierung von Ressourcen bis hin zur Verbesserung des Gästeerlebnisses: KI kann helfen, die Branche effizienter, nachhaltiger und attraktiver zu gestalten. Doch mit den Möglichkeiten kommen auch neue Anforderungen – insbesondere rechtlicher und ethischer Natur.
1. Teamunterstützung & Entlastung
Digitale Assistenten übernehmen Routineaufgaben wie Reservierungen, Rechnungsstellung oder Dienstplanung.
Chatbots beantworten Gästeanfragen rund um die Uhr – mehr Zeit für persönliche Betreuung.
Sprach- und Texttools helfen bei der Erstellung von Speisekarten, Social-Media-Posts oder Begrüßungstexten.
2. Automatisierung von Routinearbeiten
Lager- und Einkaufsmanagement wird durch KI effizienter: Prognosen helfen, Überbestände und Abfall zu vermeiden.
Revenue Management passt Preise dynamisch an Nachfrage, Wetter oder Events an.
Smart Building-Technologien steuern Energieverbrauch automatisch und kostensparend.
3. Prognosen & datenbasierte Entscheidungen
KI erkennt Muster im Gästeverhalten und hilft bei der Angebotsgestaltung.
Umsatzprognosen und Auslastungsanalysen erleichtern die Personalplanung.
Tools wie Predictive Analytics unterstützen bei der strategischen Ausrichtung des Betriebs.
4. Recherche & Content-Erstellung
KI-gestützte Recherchetools liefern schnell relevante Informationen zu Trends, Rezepten oder rechtlichen Vorgaben.
Generative KI (z. B. ChatGPT, DALL·E) erstellt Texte, Bilder und Videos für Marketing und interne Kommunikation.
KI-Typ | Beschreibung | Beispiel im Gastgewerbe |
---|---|---|
Regelbasierte KI: | „Wenn-Dann“-Logik | Automatisierte Rechnungserstellung |
Maschinelles Lernen (ML): | Lernen aus Daten | Menüoptimierung basierend auf Bestellverhalten |
Deep Learning (DL): | Neuronale Netze | Bilderkennung für Social Media |
Generative KI: | Erstellung von Inhalten | Texte für Speisekarten, Videos für Werbung |
Der Einsatz von KI im Betrieb ist nicht nur eine technische, sondern auch eine rechtliche Herausforderung:
Mit der neuen EU-KI-Verordnung gelten ab 2025 zusätzliche Regeln für den Einsatz von KI in sensiblen Bereichen.
Künstliche Intelligenz ist kein Ersatz für Menschen, sondern ein Werkzeug zur Stärkung unserer Betriebe. Sie entlastet Teams, steigert Effizienz und eröffnet neue Chancen – vorausgesetzt, sie wird verantwortungsvoll, transparent und im Einklang mit arbeitsrechtlichen und ethischen Standards eingesetzt. Der DEHOGA begleitet seine Mitglieder auf diesem Weg – praxisnah, rechtssicher und zukunftsorientiert.
Die Europäische Union hat mit dem EU AI Act (KI-Verordnung) neue Regeln für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) beschlossen. Diese betreffen auch Hotels, Restaurants, Cafés und Bars. Wer KI-gestützte Software nutzt – etwa für Reservierungen, Preisgestaltung oder Personalplanung – muss bestimmte Vorgaben einhalten. Das schützt Gäste und Mitarbeitende und hilft, Bußgelder zu vermeiden.
KI ist Software, die aus Daten lernt und automatisch Entscheidungen trifft oder Vorschläge macht. Im Gastgewerbe wird KI häufig eingesetzt, zum Beispiel bei:
Die Verordnung unterscheidet vier Risikostufen für KI-Systeme:
Risikostufe | Bedeutung für Ihren Betrieb |
---|---|
Verboten: | Manipulative KI, die Gäste unbemerkt beeinflusst |
Hohes Risiko: | KI bei Bewerberauswahl oder Leistungsbewertung von Mitarbeitenden |
Begrenztes Risiko: | KI-Systeme, die mit Gästen kommunizieren (z. B. Chatbots) |
Minimales Risiko: | KI zur Menüplanung oder Lagerverwaltung |
1. KI-Systeme erkennen
Prüfen Sie, ob Sie Software nutzen, die automatisch Entscheidungen trifft oder Empfehlungen gibt.
2. Transparenz schaffen
Gäste und Mitarbeitende müssen erkennen können, wenn sie mit KI interagieren – etwa bei Chatbots oder automatisierten E-Mails.
3. Dokumentation führen
Bei Hochrisiko-KI müssen Sie dokumentieren, wie die Systeme funktionieren, wie sie kontrolliert werden und wie Fehler vermieden werden.
4. Mitarbeitende schulen
Erklären Sie Ihrem Team, wie KI im Betrieb eingesetzt wird und worauf zu achten ist.
Die EU-KI-Verordnung ist am 1. August 2024 in Kraft getreten. Die Umsetzung erfolgt schrittweise:
Zeitpunkt | Was gilt ab dann? |
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ab 1. August 2024 | Verbotene KI-Systeme sind sofort untersagt |
ab August 2025 | Transparenzpflichten treten in Kraft: Gäste und Mitarbeitende müssen erkennen können, wenn sie mit KI-Systemen interagieren |
ab August 2026 | Pflichten für Hochrisiko-KI gelten: z. B. bei automatisierter Bewerberauswahl |
Künstliche Intelligenz ist längst Teil des Alltags im Gastgewerbe. Die neue EU-Verordnung sorgt für klare Regeln, damit KI sicher, fair und transparent eingesetzt wird. Wer sich jetzt vorbereitet, schützt nicht nur sich selbst vor rechtlichen Risiken, sondern stärkt auch das Vertrauen von Gästen und Mitarbeitenden.