Coronavirus: DEHOGA NRW fordert Rettungsschirm gegen künstliches Koma - Jetzt

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DEHOGA NRW (Hotel- und Gaststättenverband) fordert staatlichen Rettungsschirm // Ausreichend groß, überragend schnell // Verzweiflung, Ohnmacht, Angst in der Branche // Gastronomie und Hotellerie bereits im Lock-Down // Zehntausende Arbeitsplätze und Tausende Betriebe gefährdet, Zukunft ungewiss

Die Versuche, das Coronavirus in seiner Ausbreitung einzudämmen, hinterlassen schon jetzt besonders in Gastronomie und Hotellerie tiefste wirtschaftliche und emotionale Spuren. Die Umsätze sind nahezu vollständig zusammengebrochen, Neubuchungen fast nicht mehr messbar, ein Ende nicht in Sicht. Die vorherrschenden Gefühle sind Angst, Ohnmacht und Verzweiflung - sowohl bei Unternehmer*innen als auch Beschäftigten. „Wir befinden uns in einer Art künstlichem Koma und wissen nicht, ob wir wieder aufwachen!“, unterstreicht Bernd Niemeier, Präsident des DEHOGA Nordrhein-Westfalen.

Die Unsicherheit bei Unternehmer*innen und Beschäftigten wächst von Maßnahme zu Maßnahme, der wirtschaftliche Druck auf die Branche steigt weiter an. „Wir brauchen jetzt eine Lösung, um in der Krise die laufenden Kosten wie Löhne und Pachten zahlen zu können. Und diese Lösung muss Schuldenberge verhindern. Kurzarbeitergeld und günstige Kredite allein helfen nicht. Wir brauchen einen Rettungsschirm: groß genug für NRW, groß genug, um den Zehntausenden Restaurants, Bars, Cafés, Gaststätten, Hotels, Pensionen und Caterern Schutz zu bieten. Und er muss so schnell aufgespannt werden, dass er wirken kann. Also jetzt“, fordert Niemeier. Der Ankündigung von Ministerpräsident Armin Laschet, einen Rettungsfonds einzurichten, müssten jetzt Taten folgen.

Gastronomie und Hotellerie befinden sich bereits im Lockdown-Modus und gehen davon aus, dass sich die Situation durch die Anfang dieser Woche verkündeten neuen Maßnahmen für Nordrhein-Westfalen weiter verschärft. Das Schließen von Kneipen, Clubs und Bars, die stark eingeschränkten Öffnungszeiten von Gaststätten und die Beschränkung auf Geschäftsreisende in Hotels setzen die Branche in eine Art künstliches Koma. „Wir unterstützen jede Maßnahme der Regierung, die dem Virus Einhalt gebietet. Wir brauchen aber umgekehrt die volle und schnellste Unterstützung durch den Staat, weil wir nach der Krise wieder aufwachen wollen“, betont DEHOGA-Präsident Niemeier. Bayern hatte einen Schutzschirm mit einem Volumen von zehn Milliarden Euro aufgespannt.

Die Situation im Gastgewerbe ist eine besondere: Im Gegensatz zu anderen Branchen lassen sich ausgefallene Geschäfte im Gastgewerbe nur sehr bedingt nachholen: „Ein heute nicht verkauftes Auto können sie im Herbst immer noch verkaufen, ein Bett oder Essen aber nicht mehr“, so Niemeier.

Im Gastgewerbe in Nordrhein-Westfalen arbeiten in rund 51.000 Betrieben mehr als 400.000 Beschäftigte und erwirtschaften mehr als 16,5 Milliarden Euro Umsatz. Vor der Krise.

Ansprechpartner: Thorsten Hellwig, Fon 02131 7518-140, hellwig@dehoga-nrw.de